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    2. Körperbau

    2.1. Kopf

    Fang und Schädel stehen in gutem Verhältnis zueinander ( etwa 1 :  1 ). Der  Fang ist weder plump, eingedrückt, noch lang und schmal. Der  Nasenrücken ist gerade, der Stop mittel ausgeprägt. Die Lefzen liegen dem Gebiss  fest an, nur beim Rüden ist ein leicht sichtbarer Mundwinkel gestattet. Die Lefzen sind in den Mundwinkeln gezackt, dies darf aber bei geschlossenem Fang  nicht zu sehen sein.

    Das bleibende  Gebiss ist deutlich kräftig und gesund. Es soll bei einem V1 -Hund  vollständig sein. Gelegentlich fehlt ein Prämolar oder er ist  doppelt. Dies soll geduldet werden. Das Gebiss schließt als Scherengebiss, alte  Hunde ab etwa zehn Jahren weisen auf Grund der Abnutzung manchmal ein  Zangengebiss vor, dies soll dann nicht als  Fehler ausgelegt werden.

    Die Nase ist leicht abgerundet und von schwarzer oder  schokoladenbrauner  Färbung. Ebensolche Färbung weisen Lefzen und Augenlider  auf. Bei blonden Tieren tritt gelegentlich eine Wechselnase auf.

    Die Augen sind mittelgroß, leicht dreieckig und mit wachem,  liebem  Ausdruck.

    Ihre Färbung ist dunkelbraun, nur bei blue-merle oder red-merle  farbenen Tieren sind ganz oder teilweise blaue Augen gestattet. Vorrang hat auch  hier das dunkle Auge. Die Augenlider schließen fest, kein Ek- oder   Entropium.

    Die Ohren sind hoch angesetzt und mittelgroß. Es ist jede Form des Kippohres, sowie das ganz aufrechte Stehohr erlaubt. Der Ohransatz muss immer   stehen und die Ohren müssen deutlich beweglich sein. Stehohren  wirken optisch  groß, sind aber nicht größer als Kippohren. Die Ohrspitzen sind abgerundet und  nie spitz.

    Der Hals ist kräftig, mittellang, gut bemuskelt, aber immer ohne   Wamme.

    2.2. Rumpf und Rute

    Der Hund ist etwas länger als hoch, also rechteckig. Der Rücken  ist mittellang  und gerade. Er darf nicht abfallen. Der Brustkorb ist groß,  tief  und rund, fast tonnenförmig; er macht fast 2/3 des Rumpfes aus. Der Bauch  ist gut aufgezogen

    Die Rute ist mitteldick, hoch angesetzt, immer leicht gebogen und  kräftig dicht behaart.

    Sie wird in  der Ruhe hängend und in der Bewegung säbelförmig  erhoben getragen.  Einige Tiere weisen noch eine urtümliche Ringelrute auf. Diese ist  fast permanent auf dem Rücken gerollt. Beide Rutenformen sind gleichwertig, letztendliches Zuchtziel ist die Säbelrute.  Ursprünglich wurde die Rute auf 1/3 coupiert. Vor 1998 in Deutschland geborene Tiere sind oft noch coupiert, ebenso oft ausländische Tiere.

    2.3. Gliedmaßen

    Die  Vorderläufe sind gerade, der Unterarm ist lang und trockenä   bemuskelt. Die Fessel bildet mit der Waagerechten einen Winkel vonä  45 bis 55 Grad. Die Hinterläufe sind leicht steil gestellt, die Oberschenkel leicht gebogen, relativ breit und trocken. Die  Oberschenkelmuskeln sind ausgeprägt. Die Sprunggelenke sind sehr  gut entwickelt. Die hinteren Fesseln sind steiler  als die vorderen. Die Pfoten sind Hasenpfoten. Sie sind länglich, nicht  ganz  geschlossen und weisen eine starke Behaarung zwischen den Pfotenballen auf. Die  Krallen sind deutlich kräftig und leicht gebogen, Pfotenballen elastisch und  fest.

    Die Farbe der  Krallen ist möglichst schwarz oder dunkelbraun. Helle Krallen nur gestattet bei weißen Pfoten oder blonden Tieren.

    2.4. Haut, Behaarung und Farbe

     Die Haut ist grau bis hellgrau, nur die Haut weißer Fellpartien  ist rosa. Blonde Hunde sollten eine hellgraue Haut haben.

    Der Gaumen ist schwarz bis schieferfarben, auch stark gefleckt oder dunkelbraunrot. Die Zunge ist rein rosa.

    Als Haarart  ist nur Stockhaar gestattet, davon aber alle  Varianten ( Langstockhaar, Kurzstockhaar,   Zwischenformen ).

    Das Deckhaar ist glänzend, in sich fest, in seiner Gesamtheit aber weich, auf keinen Fall aber seidig.

    Die Unterwolle ist matt, flusig und mittelmäßig vorhanden. Das Deckhaar ist immer fester und dunkler als die Unterwolle. Kopf, Fang und die Vorderseiten der Vorder- und Hinterläufe sind immer kurz,ä  anliegend und dicht behaart. Die Rute ist dick und dicht, der Unterleib hingegen nur gering  behaart.

    Das Fell ist in seiner Gesamtheit wasser- und schmutzabweisend und nicht  filzend. Fellwechsel ausgeprägt etwa zwei Wochen zwei Mal im Jahr,  bei Hündinnen jeweils etwa 14 bis 16 Wochen nach der Hitze. Rüden  haaren seltener ab. Welpenfellwechsel mit etwa 16 Wochen, Jugendfellwechsel etwa mit 8 bis 10  Monaten, entgültiges Fell erst nach dem zweiten Fellwechsel nach der  Geschlechtsreife.

    Zu den Standardfarben des Fells gehören :

    - tiefes schwarzbraun, schwarz, schwarzgrau mit und ohne Flecken und  Sprenkeln von roter, rötlicher oder beiger Tönung

    - blue-merle ( gesprenkelt mit hellem bis dunklem grau auf schwarzer oder schwarzbrauner Grundfärbung )

    -  schokoladenbraun

    - red-merle (  gesprenkelt mit heller farbenem rot bis rötlichgrau auf schokoladenfarbener Grundfärbung )

    Laut den Erbgesetzen treten beim Alpenhütehund auch  Verdünnungsfarben auf.  Diese sind :

    - alle Blondstufen vom hellsten weißblond bis dunklem  rotblond

    -  silbergraubraun

    Verdünnungsfarben  sollen nicht untereinander gepaart werden, das  ergibt Pigmentverlust.

    Blue-merle und red-merle dürfen nicht miteinander oder mit sich  selbst verpaart werden, da der Merle-Faktor eigentlich ein genetischer Defekt  ist.

    Die  Standardfarben können jede andere Farbe oder sich selbst als  Paarungspartner haben.

    Weißeß  Abzeichen sind an Brust, Hals, Bauch, Pfoten, Rutenspitze  und amßKopf als Stern oder Blesse zugelassen, dürfen aber nur bis zu 1/3  des  Fells betragen.

    Tan-Abzeichen  sind bei allen Farben gestattet und können mehr oder weniger stark  ausgeprägt sein.

    Farbfehler

    Mehr als 1/3 weiß, schäferhundfarben, blonde Hunde mit dunklen Haarspitzen, helle Hunde mit dunkler Maske, einfarbig weiß.

    2.5. Größe und Gewicht

    Ideal 37 bis 47 cm für beide Geschlechter.   Hündinnen möglichst höchstens bis 45 cm, Toleranzbereich 35 bis 37 cm.

    Rüden  möglichst nicht unter 40 cm. Toleranzbereich 47 bis 48 cm,  auf keinen Fall größer.

    Die Größe wird im Stand an der Schulter gemessen.

         Gewicht: 37 cm = 7-8 kg, 38 cm = 8-9 kg, 39 cm = 9-10 kg,  40 cm = 10-11 kg,

         41 cm = 11-12 kg, 42 cm = 12-13 kg, 43 cm 13-14 kg,

      44 cm =14-15 kg, 45 cm = 15-16 kg, 46 cm = 16-17 kg,

     47 cm = 17-18 kg.

    Beim Abtasten  des Hundes müssen die Rippen fühlbar sein, aber nicht sichtbar.

    2.6. Fortbewegung

    Im Schritt : langsam, nicht trippelnd, Kopf dabei tiefer als bei den anderen  Gangarten gehalten.

    Im Passgang :  etwas schneller als der Schritt, der Hund läuft in  seiner Gesamtheit leicht schräg.

    Im Trab :  raumgreifend, leicht schwebend, Kopf erhoben

    Im Galopp :  weniger raumgreifend, aber sehr flink, typischer  Arbeitsgalopp  (siehe auch 1. ), kann daraus abrupt abbremsen und   wenden.

    Sonstige Fehler

    Angeborene Stummelrute

    Einhodigkeit oder keine Hoden beim Rüden

    Kann nicht bellen.

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