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Die Geschichte der Rasse
Es ist natürlich klar, dass eine von den physischen wie psychischen Eigenschaften her
so außergewöhnliche Hunderasse wie die der Alpenhütehunde sich nicht innerhalb eines kurzen Zeitraumes entwickelt haben kann.
Es brauchte Jahrhunderte an Zucht und Auslese bis jeder Hund, der sich Alpenhütehund
nennen durfte, alle typischen Merkmale in Aussehen und Wesen in sich vereinigte und diese auch konstant weitervererbte.
Die Geschichte
der Rasse beginnt nicht in der Alpenregion, wie ja eigentlich der Name vermuten ließe. Ihre Anfänge finden wir in der heutigen Region des Libanons.
Damals wur de dieses Gebiet bewohnt und beherrscht von den Phöniziern. Ihr Land Phönizien war nicht besonders groß, es umfasste ungefähr das heutige
Libanon, gelegen an der Ostküste des Mittelmeeres. Der Küstenstreifen selbst ist steinig und felsig, und auch das
Hinterland ist nicht besonders fruchtbar. Ackerbau lohnt sich hier kaum, bestenfalls noch Ziegen- und Schafszucht
.Dadurch allein gelangten die Phönizier nicht zu größerem Reichtum. Bekannt und berühmt wurden sie durch ihre
großen, schnellen und damals hochmodernen Schiffe, mit denen sie das Mittelmeer erschlossen und zur ersten
großen Seehandelsmacht wurden ( ab etwa 1400 v. Chr. ). Die großen phönizischen Handelsstädte hießen Tyros,
Sidon, Beruta, Byblos und Arwad. Außerdem gründeten die Phönizier Handelsstützpunkte und Kolonien im ganzen
Mittelmeerraum, in Zypern (Kition), Sizilien ( (Panormos, das heutige Palermo ), Malta, Südspanien ( Gadir, heute Cadiz), Sardinien und Nordafrika (
Karthago ). Dort überall konnte man so ziemlich alles kaufen, was das Herz eines antiken
Zeitgenossen erfreute : Gewäürze, Metalle, Edelsteine, Zedernholz, Elfenbein, Weizen, Honig, Öle und vieles, vieles mehr.
Besonders berühmt war das feine phönizische Glas und die mit dem Saft der Purpurschnecke (
Murex trunculus ) leuchtend violettrot gefärbte Wolle.
“Phoinikes” heißt eigentlich “die Leute aus Purpurland” und auch heute noch wird Phönizien als
“das Purpurreich der Antike” bezeichnet.
Purpur war sehr kostbar : das färben von einem Kilo Purpurwolle kostete umgerechnet ca. 7000
DM. Es wird vielfach angenommen, dass nur allein dem Purpur Phönizien seinen Aufstieg und seine Macht verdankte.
Angeblich soll ein Phönizischer Schäferhund ( so hieß der Alpenhütehund ursprünglich ) den
Purpurfarbstoff entdeckt haben. So jedenfalls berichtet der Grieche Konstantion Palaeokappa ,
der um 1453 die Legende aus älteren Schriften abgeschrieben hat. Sie sei im Folgenden wiedergegeben :
“Man erzählt sich, der Purpur sei im phönizischen Tyros unter folgenden Umständen gefunden worden. Der Hund eines Hirten fand beim
Streunen eine Schnecke und fraß sie auf. Der Hirte war des Glaubens, der Hund habe sich verletzt, nahm ein Stück
Wolle und wischte dem Hund das “Blut” von der Schnauze. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Hund nicht verletzt
hatte, die Wolle aber färbte sich purpurn. Da merkte der Hirte, das der Schnecke diese Färbekraft eigen war. Er macht den
Sachverhalt bekannt, und seitdem fängt man im Meer die Purpurschnecken.”
Die Phönizier, die mit den Israeliten regen Handel tr i e b en, werden auch des öfteren in der Bibel erwähnt.
Zudem ist Phönizien die Wiege zweier Dinge,
deren Wirkung wahrhaftig bis zum heutigen Tag die Welt bewegt : zwischen 1300 und 1200 v.Chr. wurde hier die Buchstabenschrift
erschaffen, und für die Bibel, dem Buch der Bücher, stand Byblos Pate. Aus “Byblos” wurde “biblion” (griechisch für “Buch”) und schließlich
“Bibel”.
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