Zuchtschau 2003

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Erste Zuchtschau des ACD e.V. am 29.06.2003 in Haltern am  See.

Insgesamt konten wir elf gemeldete Alpenhütehunde begrüßen und das Bewerterteam hatte den ganzen Tag alle Hände voll zu tun, um alle Hunde zu  beurteilen.

Als  erstes stand der Test auf vorhandenen Jagdtrieb an. Hierfür wurden den einzelnen  Hunden ein Kaninchen und eine Rennmaus gezeigt und das entsprechende Verhalten des Hundes (Interesse oder nicht, Fixieren der Beute, Lautäußerungen, etc.)  notiert und bewertet.

Bei  den vermeindlichen Beutetieren (Kaninchen und Rennmaus) handelte es sich  übrigens um sehr zahme Tiere, die wir keinesfalls durch die Hunde verschreckt  haben!

Keiner der Alpenhütehunde sah übrigens das Kaninchen als Beute an, während die Maus bei etwa zwei Dritteln der Tiere durchaus gerne gefressen  worden wäre.

In der roten Box sitzt die Rennmaus Silvia, die sich wahrscheinlich sehr über die  vielen Hunde gewundert hat. Sie saß immer vorne am Gitter und steckte ihr  Näschen heraus, um die Hunde zu beschnüffeln. Silvia hat sich auch von den  Hunden, die sie fressen wollten nicht verängstigen lassen, ich glaube, sie hat das gar nicht kapiert.

Einen  solchen Test kann man nur mit sehr zahmen und nicht schreckhaften ”Beutetieren“ machen, da dies sonst Tierquälerei wäre !

Als  nächstes ging es zum Schäfer Riering, der hier in Haltern in der Westruper Heide  eine große Herde graue Heidschnucken betreut. Für unseren Hütetest hatte er sechs Schafe in ein Extragehege gesetzt. Heidschnucken gehören übrigens zu den  eher frechen Schafen. Trotzdem ließen sich unsere Alpenhütehunde nicht beirren,  einige zeigten deutliche Hüteveranlagung, den meisten war die Situation völlig neu. Manche ignorierten die Schafe.  Da wir jeweils zwei Hunde zu den Schafen hinein ließen, konnten sich manches Mal die einzelnen Hunde nicht ganz auf die Schafe konzentrieren.

Für  den Hütetest wird es deshalb Verbesserungsvorschläge zu bearbeiten  geben.

Hier einige Bilder.

Wieder zurück in der Ausstellungshalle stand der Fremdhundetest an. Hierfür werden die einzeln zu prüfenden Alpenhütehunde nacheinander mit drei (wir hatten sogar

vier) ihnen unbekannten Hunden (davon mindestens ein potenter Rüde)  konfrontiert. Der Besitzer darf dabei keine Befehle geben. Die Konfrontation  findet statt in Form einer unerwarteten Begegnung, dabei geht der Alpenhütehund-besitzer weiter, ohne etwas zu sagen.

Als  Fremdhunde hatten wir den Riesenschnauzer/Samoyeden-Rüden Bruno, den Schäferhund/Rottweiler-Rüden Max, die Rhodesian-Ridgeback - Hündin Dschuba und die Hovawart - Hündin Ronja.

Alle erwachsenen Alpenhütehunde zeigten das erwünschte Verhalten : freundliche  Kontaktaufnahme und/oder ignorieren des anderen Hundes (also einfach dran vorbei gehen). Die Junghunde unter einem Jahr freuten sich über ihre Artgenossen  stürmisch/unterwürfig.

Sicheres Sozialverhalten ohne das Bedürfnis irgendwelche Rangordnungen auszumachen sind ein Kennzeichen des Alpenhütehundes.

Andere aggressive Hunde, wild tobende Hunde werden ignoriert. Erwachsene Alpenhütehunde spielen auch nicht mehr mit jedem Hund. Sowohl Rüden als auch Hündinnen müssen sich so verhalten, um die Zuchtzulassung zu bekommen.Es muß grundsätzlich möglich sein, mit seinem Alpenhütehund überall hin gehen zu können  und anderen Hunden ”ohne Theater” zu begegnen.

(obiges Foto stammt aus der Hundeschule).

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