Der Anfang

oder

Trixi “vom Heidegrund”

14.August 1984 - 26.Januar 1996

Langstockhaar, hohe Kippohren, A/C-Linie

Ein 14 jähriges Mädchen fährt mit seinem Vater ins Tierheim, um sich den langjährigen Wunsch nach einem Hund zKopie von trixilau erfüllen.

Eine Hündin soll es sein, nicht zu groß, nicht zu klein, das Fell nicht zu pflegeintensiv, Alter eher egal, ein armes Hundchen aus dem Heim. Vorwissen über Hunde gegen null. (Tolle Vorraussetzungen.....)

Im Tierheim bellen die Hunde, als der Vater mit der Tochter die Zwingerreihen abgeht. In einem Zwinger liegt etwas weiter hinten ein dunkler Hund teilnahmslos auf einem Holzliegebrett. Der Lärm interessiert ihn nicht.

Das Mädchen schaut diesen Hund an. Der Hund schaut das Mädchen an.

Und damit war es passiert.
Augensiona2

Ich hatte in Trixis Augen geschaut. Ein majestätisch interessierter Blick aus dunklen schwarzmahagoni farbenen Augen traf mich. Ein trauriger Blick.  Und irgend etwas faszinierte mich an diesen Augen. Es schien, als loderte dort ein verstecktes Feuer, das ich nicht kannte.

Dieses Feuer lernten wir sehr schnell kennen, sofort beim ersten Probespaziergang,riss Trixi sich ratz fatz los, machte einen Satz und holte gekonnt mit einem Griff einen trixiapportRadfahrer vom Rad (der dann auch richtig Theater machte).

Mein Vater war sauer, brach den Probespaziergang ab, Trixi kam zurück in ihren Zwinger, ich war am heulen. Ich wollte UNBEDINGT DIESEN HUND.!

Nach langen abendlichen Diskussionen in der Familie (meine Mutter war ja nicht mit dabei gewesen) wurde beschlossen, am nächsten Tag meiner Mutter diesen ominösen Hund zu zeigen.

Trixi erkannte uns/mich sofort, kam freudig anTrixitanya2 das Zwingergitter und liess sich da hindurch kraulen. Nach einigem hin und her wurde sie von uns adoptiert.

Und damit ging das Theater erst richtig los.

Trixi kannte keine Stadt, keine Autos so wirklich richtig, konnte nicht allein gelassen werden, bekam Panik in Räumen mit allseits geschlossenen Türen, hing wie eine Klette an mir, liess sich nach 24 Stunden bei uns von Trixi1keiner fremden Person mehr anfassen, ohne sofort zuzuschnappen, rannte frei ohne Leine wie eine Bescheuerte riesige Kreise ohne Unterlass, biss sich in Situationen, in denen sie überfordert war (und das war anfangs oft...) in ihren (auf die Hälfte kupierten) Schwanz (letztendlich wurde sie vier Mal an der Rute operiert).

Ich war total überfordert, hatte ja gar keinTrixi5e Hundeerfahrung, geschweige denn -wissen. Einen Hütehund direkt  aus dem Engadin, sechs Monate lang frei aufgewachsen ohne Zivilationskontakt, abgegeben vom Schäfer an eine deutsche Touristenfamilie (weil Trixi nicht bellte, wenn sie zu den Schafen rannte, komischerweise bellt ihre gesamte Nachkommenschaft).

Die deutsche Familie kam mit dem Hund gatrixiundichr nicht klar, das süsse schwarzmahagoni glänzende Hündchen mit den niedlichen Kippohren war eben doch ein schwieriger Hund. (Was sollte man denn auch erwarten...???).

Abgegeben im nächsten Tierheim blieb Trixi dort etwa drei Monate. Soooo einen Hund wollte keiner.

Nur ich.

trixi hilft beim SegelnLetztendlich nach vielem Lernen meinerseits wurden Trixi und ich die besten Freunde. Trixi lernte sehr viel - und auch schnell. Schutzdienst (jawoll), Fährtenarbeit, apportieren, segeln.... Selbst der NDR drehte im Jahr 1993 ein kleines Filmchen von vier Minuten über mich und meine Hunde, speziell Trixi.

Durch Trixi lernte ich den Alpenhütehund kennen - und lieben. UHochsitz2nd stellte mit Erschrecken fest, dass es niemanden, wirklich niemanden gab, ausser einigen Schweizer , Tiroler und italienischen Schäfern, die sich um diese Hunde kümmerten. Und auch letztere stiegen immer mehr auf Border Collies und deren Mixe um, da diese weswelpen88entlich “arbeitsverrückter” sind als ein Alpenhütehund.

Ich wollte diese Hunde erhalten, liess Trixi 1988 von einem Schweizer Rüden decken und am 22.05.1988 erblickte der erste deutsche Wurf überhaupt in Haltern am See das Licht der Welt.

In den dann folgenden zwanzig Jahren geschah eine Menge. Oft angefeindet (“diese Rasse gibt es nicht”), oft kämpfend gegen den Strom der zu dieser Zeit praktizierten Rassehundezucht, fand sich nach und nach eine Gruppe Menschen, die ebenfalls den Alpie lieben lernten.

Im Januar 2003 wurde schliesslich der    Alpenhütehunde Club Deutschland e.V. gegründet, mit ganz speziellen Zuchtstrategien, um diese wunderbare Rasse zu fördern.

Trixi ist die Stamm-Mutter meiner Zucht und die LinienTrixitanya1begründerin der   A-Linie.

Am 26.01.1996 musste ich sie einschläfern lassen, nachdem ein Husky ihr das Rückgrad im oberen Bereich gebrochen hatte.

Sie war ein ganz besonderer Hund - mein ganz besonderer Hund.

Und sie hat viel an ihre Nachkommen weiter gegeben.

Vor allem das Feuer.

Ihre Tochter Tanya vom Heidegrund wurde die Linienbegründerin der          B-Linie.