Meine Weihnachtsgeschichte.
Es waren einmal fünf Hunde.
Die hießen Trixi, Tanya, Cherie, Havanna und Siona.
Sie lebten nicht mehr.
Jeder dieser fünf Hunde ging, als seine Zeit gekommen war, über die Regenbogenbrücke ins Himmelsland und wird dort warten, bis irgendwann einmal „sein“ Mensch ebenfalls hierhin kommen wird.
Er wird irgendwann kommen. Das wissen sie. Aber im Moment weilte ihr Mensch noch auf der Erde. Und mit ihm lebten dort noch drei weitere Hunde.
Es ist Heilig Abend 2011.
Unten auf der Erde feiern in vielen Ländern die Menschen die Geburt Jesu .
Zu Weihnachten nun schauen die Hunde besonders oft hinunter auf die Erde, um zu sehen, wie es ihrem Menschen dort geht-
Havanna : Ey, ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber die Chefin ist nicht wirklich glücklich.
Tanya : Ja, da hast Du Recht. War ja wohl irgendwie auch ne blöde Idee vom Lieben Gott, dich so verfrüht hier hoch zu holen.
Siona : Tja, und seit Ende August bin ich ja nun auch hier oben. Ist auch schön hier. Ich bin hier jung und gesund. Aber der Chefin fehlt was.
Trixi : Na klar. Ihr fehlt der vierte Hund. Sind ja im Moment nur drei : Die wuselige Bibi, die feine Kyara und die wilde Lassie. Wobei ich das gar nicht verstehe. Vier Hunde. Zu meiner Zeit reichten ihr zwei Hunde. TzTzTz.
Cherie : Lange Rede, kurzer Sinn. Sollen wir den Lieben Gott mal fragen, ob er nicht der Christiane einen vierten Hund schenken kann ?
Havanna : Versuchen können wir es.
Daraufhin liefen alle fünf Hunde zum Lieben Gott.
Tanya: Lieber Gott, unser Mensch Christiane unten auf der Erde ist immer noch traurig. Wir fehlen ihm manches mal. Und er denkt oft an uns. Könntest Du ihm nicht einen vierten Hund schenken ?
Der Liebe Gott : Hm, nun hört mal. Euer Mensch hat schon drei Hunde da unten. Drei ! Andere haben nur einen. Und nun soll ich ihm noch einen vierten schenken ? Warum ?
Trixi : Weil ihr etwas von uns allen fehlt.
Havanna : Weil ich zu früh gehen musste.
Cherie : Weil sie sich jahrelang trotz meiner Behinderung liebevoll um mich gekümmert hat.
Siona : Weil sie den Tod nun schon fünf mal gesehen hat, möchten wir ihr ein Leben schenken
Tanya : Weil sie ihre Hunde ein Leben lang lieb hat. Nicht nur wenn sie jung und niedlich sind oder erwachsen und schön, sondern auch wenn sie alt und nicht mehr schön sind und mehr Pflege und Sorge benötigen. Sie hat mich 18 Jahre lang liebevoll begleitet und ist mit mir auch den letzten Gang gegangen.
Der Liebe Gott : Hm, ich muss darüber nachdenken. Morgen gebe ich euch Bescheid.
Am nächsten Morgen liefen die fünf Hunde wieder zum lieben Gott.
Der Liebe Gott : So. Ich habe eine Entscheidung getroffen.
Erstens : ja, unter bestimmten Bedingungen dürft ihr einen Welpen basteln und der darf dann auf die Erde zu eurem Menschen.
Zweitens : einfach so gibt es keinen Welpen. Einfach so hat sie nach dem Tod von Dir, liebe Havanna, die Lassie bekommen. Das war auch schon ein Geschenk. Ich werde prüfen, wie stark der Wunsch bei eurem Menschen ist. Und ob es ein echter, ein richtiger Wunsch ist. Nämlich nur dann hat es Sinn, einen Welpen für sie zu basteln.
Damit waren die fünf Hunde einverstanden.
Nun geschah es, dass fast in der Nachbarschaft am 2. März bei einer befreundeten Züchterin drei Alpenhütehund-Welpen geboren wurden : ein Junge und zwei Mädchen. Ein blue-merle farbenes, und ein schwarzes.
Nun ergab es sich, dass der Mensch Christiane diese Welpen eine Zeit lang fast täglich sah. Und damit auch der eventuelle Wunsch, eines der Mädchen vielleicht zu adoptieren. Aber Christiane spürte mit der Zeit, dass diese beiden supersüssen und klugen Hundemädchen nicht das waren, wonach sie unbewußt suchte. Sie beließ es dabei und beide Welpen (und der Rüdenwelpe natürlich auch) bekamen tolle Menschenfamilien und brachten zu ihnen Freude und Glück.
Der Liebe Gott rief nun die fünf Hunde zu sich.
Der Liebe Gott: Eure Chefin handelt überlegt. Sie denkt nach. Sie möchte nicht irgend einen Alpenhütehund. Das gefällt mir. Die erste Hürde hat sie damit geschafft. Nun kommt die zweite Hürde. Sie muß Einsatz zeigen. Einsatz, dass sie es ernst meint. Und sie wird die Aufgabe nicht alleine lösen können. Sie braucht die Hilfe von Freunden. Und Freunde , richtige Freunde zu haben , ist eine Auszeichnung und etwas Kostbares. Das hat nicht jeder Mensch. Freundschaft muss man sich erarbeiten.
So ließ der liebe Gott die Hündin Kyara am 1. Juli 2012 läufig werden. Der Sommerurlaub von Christiane war für den 8. Juli gebucht. Er sollte bis zum 20. Juli dauern. Nun gab es ein dickes Problem : Zum optimalen Deckzeitpunkt ( der auch nicht einfach so über den Finger gepeilt zu finden ist) befanden sich Christiane mit Partner und Hunden ganze 650 km vom ausgewählten Deckrüden entfernt in Saupsdorf, in Sachsen. Nach vielem vielem Denken organisierte Christiane zusammen mit dem Deckrüdenbesitzern und ihren Freundinnen Christiane O. und Anika B. in einer Hauruckaktion die Möglichkeit, dass Kyara ihren Mumin (Rüde) treffen konnte. ( Anmerkung : siehe auch hier )
Jetzt war auch der Liebe Gott beeindruckt. Er rief die fünf Hunde zu sich.
Der Liebe Gott: Eure Chefin hat auch die zweite und schwerste Hürde mit Hilfe ihrer Freunde gemeistert. Nun bin ich bereit, ihr einen Welpen zur Erde zu schicken. Nehmt von euch etwas und bastelt daraus einen neuen Welpen.
Die Hunde gaben nun jeder etwas dazu und modellierten einen kleinen schwarzen Welpen. Er war nicht ganz perfekt, denn Trixi hatte nicht mehr viel zu geben. Das meiste hatte sie schon in die Lassie gesteckt. Das, was sie geben konnte, reichte nur für einen deutlich zu kurzen Unterkiefer.
Die Hunde zeigten dem Lieben Gott den gebastelten Welpen : er hatte von allen fünfen etwas. Aber eben leider einen sehr kurzen Unterkiefer.
Der Liebe Gott : Ach, das macht nichts. Im Gegenteil. Wir werden sehen, ob eure Chefin nun auch die dritte und letzte Hürde meistert. Behält sie den Welpen trotz seines Makels und kleiner Behinderung oder ist sie so auf Äußerlichkeiten fixiert und verkauft ihn.
Der Liebe Gott modellierte noch selber einen zweiten Welpen, einen Rüden, hauchte beiden Leben ein und am 13.09.2012 erblickten diese beiden bei Christiane das Licht der Welt.
Schnell stellte Christiane fest, dass die kleine Hündin einen zu kurzen Unterkiefer hatte. Nach recht kurzem Nachdenken ließ sie ihr Herz entscheiden : die kleine Hündin sollte bei ihr bleiben.
Ja, ihr Lieben so endet diese Geschichte. Und ehrlich, dieser kleine Hund ist ein Diamant. Immer wieder blitzen Facetten meiner fünf Hunde im Himmel auf und ich erkenne sie in der kleinen Hawaii wieder. Andererseits ist Hawaii eine eigene kleine Persönlichkeit und bringt mir viel Freude.
Ohne die Hilfe von Freunden, dem Zuspruch meines Lebensgefährten und ohne meinen Sturkopf hätte ich diesen kleinen Hund nie bekommen.
Und vielleicht auch nicht ohne die Hilfe meiner unvergessenen fünf Hunde da oben im Himmel......
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